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Stonewall Inn 1969

Stonewall Inn (Oktober 1969)

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Stonewall Inn, April 2019

Stonewall Inn (2019)

'Stonewall war eine Reihe an Konflikten zwischen der LGBT*Community und der Polizei in New York City. Der erste Auseinandersetzungen fanden am Samstag, den 28. Juni 1969 ab etwa 1:20 Uhr statt, als Polizeibeamte eine Razzia im Stonewall Inn durchführten, einer Bar mit homo- und transsexuellem Zielpublikum in der Christopher Street an der Ecke der 7th Avenue im Greenwich Village.

Das Vermächtnis von Stonewall[]

Die Kräfte, die lange Zeit vor dem Aufstand unter der Oberfläche gebrodelt hatten, blieben nun nicht länger verborgen. Die Gemeinschaft, die durch homosexuellenfreundliche Organisationen in den Jahrzehnten zuvor geschaffen worden war, bot den idealen Nährboden für die offene homosexuelle Befreiungsbewegung. Ende Juli formierte sich die Gay Liberation Front (GLF) in New York, und Ende des Jahres war sie in vielen Städten und Universitäten des Landes vertreten. Allerdings wurden Transpersonen und Afroamerikaner von Schwulen und Lesben des Mainstreams ausgeschlossen – seit 1973 durften Trans*Personen nicht mehr Mitglied der Gay Activists Alliance (GAA) – Nachfolgeorganisation der GLF – sein, weil sich die eindeutig geschlechtlich identifizierten Schwulen und Lesben damit bessere Chancen für ein Antidiskriminierungsgesetz (Gay Rights Bill) versprachen. Bald darauf wurden weltweit ähnliche Organisationen gegründet, u.a. in Kanada, Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Australien und Neuseeland.

Im folgenden Jahr organisierte die Gay Liberation Front im Gedenken an den Stonewall-Aufstand einen Marsch vom Greenwich Village zum Central Park. Zwischen 5.000 und 10.000 Menschen nahmen an diesem Marsch teil. Damit war die Tradition des Christopher Street Day (CSD) begründet, mit der viele Gay-Pride-Bewegungen seither im Sommer das Andenken an diesen Wendepunkt in der Geschichte der Diskriminierung von Homosexuellen feiern. Der Stonewall-Aufstand leitete auch eine Neuorientierung in der Schwulenbewegung ein: Während es bis dahin um die Entkriminalisierung von Schwulen und Lesben ging und darum, für Toleranz bei der heterosexuellen Bevölkerungsmehrheit zu werben, steht seit dem Aufstand ein neues Selbstbewusstsein im Vordergrund.

Literatur[]

  • Donn Teal: The Gay Militants: How Gay Liberation Began in America, 1969–1971. New York 1971 ISBN 0-312-11279-3
  • Scott Bravmann: Queere Fiktionen von Stonewall. In: Andreas Kraß (Hrsg.): Queer Denken. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2003 ISBN 3-518-12248-7
  • Dick Leitsch: Police Raid on N.Y. Club Sets off First Gay Riot. In: The Advocate, September 1969, übernommen aus einem New York Mattachine Newsletter.
  • Marty Huber: Queering Gay Pride: Zwischen Assimilation und Widerstand. Zaglossus, Wien 2013 ISBN 978-3-902902-06-1
  • Salih Alexander Wolter: Stonewall revisited: Eine kleine Bewegungsgeschichte In: Heinz-Jürgen Voß, Salih Alexander Wolter: Queer und (Anti-)Kapitalismus. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2013 ISBN 978-3-89657-061-1