Das sogenannte Schwulengen ist ein Erklärungsansatz für Homosexualität. Bisher konnte es nicht nachgewiesen werden.
Abgrenzung zu anderen Erklärungsansätzen[]
Anders als die Haltung vieler Kirchen, Homosexualität sei eine Prüfung Gottes oder eine Sünde und die Meinung, es sei eine Modeerscheinung oder ein Lebensstil, geht diese Theorie davon aus, dass Homosexualität ähnlich wie das zugewiesene Geschlecht angeboren sei. Ebenso wenig sei sie erlerntes Verhalten.
Das wiederum legt den Schluss nahe, dass Homosexualität vererbt werden könne, was ebenfalls bisher nicht nachgewiesen wurde.
Vor- und Nachteile[]
Der Vorteil an dieser Theorie ist, dass man quasi "unschuldig" an seiner sexuellen Orientierung ist.
Nachteilig wäre allerdings, dass, wenn man eindeutig die spätere sexuelle Orientierung eines Embryos feststellen könnte, man entweder abtreiben oder diese mittels Genmanipulation ändern würde.
Zudem könnten hormonelle Einflüsse die sexistische Argumentation für "weibische Schwule" und "Kampflesben" bestärken und damit trans* Personen ihre Sichtbarkeit nehmen bzw. zu alten homosexuellen Stereotypen in der Repräsentation zurückkehren.
Wissensstand[]
Genetische Faktoren[]
Es gibt Studien mit polygenetischen Scores, die homosexuelle Veranlagung nachgewiesen haben wollen. Allerdings sind diese Scores derzeit noch viel zu ungenau, um darüber eine verlässliche Rückschlüsse auf die sexuelle Orientierung ziehen zu können. Die untersuchten SNPs zeigen nur Eigenschaften auf, die Sex mit dem eigenen Geschlecht wahrscheinlicher machen, treffen aber keinerlei Aussage über die Orientierung an sich und können damit auch einfach auf Experimentierfreudigkeit hindeuten. [1]
Umwelteinflüsse/biologische Faktoren[]
Neben einzelnen Genen haben auch sogenannte Epimarker Einfluss auf bestimmte Entwicklungsprozesse während der Schwangerschaft. Ursprünglich gedacht, um Embryonen in späteren Schwangerschaftswochen vor dem Einfluss zu großer Dosen des jeweils anderen Geschlechtshormons zu schützen, übernehmen diese Marker offenbar noch weitere Informationen. Folgende Feststellungen konnten in einer Studie gemacht, aber noch nicht ausreichend untermauert werden:
- Gibt es bereits ein männliches Kind in der Familie, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass der nächste Sohn schwul wird
- In zwanzig 20 % der Fälle, in denen Homosexualität bei eineiigen Zwillingen auftritt, betrifft sie beide Individuen[2][3]
- Auch Epimarker können vererbt werden[2]
- Väter können ihre Töchter "lesbisch machen"; Mütter ihre Söhne schwul, indem sie ihre sexuelle Orientierung "vererben"[2]
Siehe auch[]
- Unzucht
- Reparativtherapie (Ex gay-Bewegung)
Einzelnachweise[]
- ↑ "Die Erblichkeit von Homosexualität" auf dem YouTube-Kanal von maiLab
- ↑ 2,0 2,1 2,2 "Can Epigenetics Explain Homosexuality?" auf TheScientist.com
- ↑ "Epigenetic Marks Tied to Homosexuality" auf TheScientist.com