Quarteera e.V. ist eine 2011 in Berlin gegründete[1][2] Organisation für russische LGBT*Personen.
Namensherkunft[]
Der Name setzt sich aus den Wörtern art und queer zusammen.[1][2]
Tätigkeiten[]
Aufklärung und Informationsveranstaltungen[]
im Zeitraum vom 18. bis 28. Dezember 2011 führte Quarteera in Zusammenarbeit mit der St. Petersburger LGBT*Organisation „Vychod“, dem Russischen LGBT-Netzwerk und der feministischen Lesbenorganisation „Gender-L“ einen Aufklärungskurs zum Thema „Homosexualität und Toleranz“ im Rahmen eines Winterlagers für russischsprachige Jugend in der Sächsischen Schweiz durch.[1][2][3]
Im Dezember 2012 veröffentlichte Quarteera mit finanzieller Unterstützung der Hirschfeld-Eddy-Stiftung eine Broschüre in deutscher Sprache zur Situation der Homosexuellenrechte in Russland und den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. In Zusammenarbeit mit dem Berliner Schwulen Museum organisierte Quarteera im Sommer 2013 eine Ausstellung zur Lage der Homosexuellen in der Sowjetunion und in Russland.
2013 wurde im Verein die Arbeitsgruppe "Aufklärung" gegründet. Das Ziel dieser Arbeitsgruppe ist die russischsprachigen Berliner über Lesben, Schwule, bisexuelle und trans*Menschen zu informieren und dadurch den Vorurteilen entgegenzuwirken.
Aktionen, Demonstrationen und Proteste[]
In Zusammenarbeit mit verschiedenen deutschen LGBT*Organisationen organisiert Quarteera verschiedene Demonstrationen und Informationsveranstaltungen zur Unterstützung LGBT* in Russland und in anderen Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Im Juni 2011 organisierten Quarteera und der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) eine Demonstration vor der russischen Botschaft in Berlin. An der Demonstration nahm auch der Bundestagsabgeordnete Volker Beck teil.
Im Februar 2012 protestierten Aktivisten von Quarteera gemeinsam mit Vertretern der russischen Organisation „Rainbow Association“, des internationalen Filmfestivals „Side by Side“, des LSVD und der Hirschfeld-Eddy-Stiftung gegen das von Witali Milonow initiierte Gesetz gegen „Homopropaganda“ in Sankt Petersburg.[1][4][5][6] An der Demonstration nahmen auch mehrere deutsche Politiker teil, darunter die Bundestagsabgeordnete Marieluise Beck.[1]
Am 23. Juni 2012 fuhr der Wagen von Quarteera an der Spitze des Umzuges zum Berliner Christopher Street Day, an dem über 700 000 Menschen teilnahmen. Für die Parade wurde ein Plakat im Stile von Pierre et Gilles kreiert, welches den russischen Präsidenten Wladimir Putin und den russischen Ministerpräsidenten Dmitri Medwedew als Liebespaar zeigte. Weltweit nutzen zahlreiche Medien dieses Plakat zur Illustration ihrer Beiträge über den Berliner CSD 2012. Der staatliche russische Fernsehsender Perwy kanal lud ein Mitglied von Quarteera ein, an einer Talk-show in der Primetime teilzunehmen.
Im November 2013 unterbrach der Quarteera-Aktivist Wanja Kilber für einige Minuten die Rede der russischen Duma-Abgeordneten Jelena Misulina während der 2. Compact-Konferenz für Souveränität „Für die Zukunft der Familie!“ in Leipzig. Kilber störte den Vortrag von Misulina, indem er mit rot bemalten Händen vor die Bühne stürzte. Mit einer Regenbogenfahne in der Hand rief er: „Misulina hat das Blut von homosexuellen und transsexuellen Jugendlichen an ihren Händen, die getötet wurden oder Selbstmord begangen haben“. Die Rednerin sprach weiter, während Kilber herauskomplimentiert wurde.[13][14][15]
Im Januar 2014 nahm Quarteera an der Debatte zur Situation der Menschenrechte in Russland vor dem Hintergrund der Olympischen Winterspiele in Sotschi im Europaparlament teil. Am 1. Februar 2014 fand im Roten Rathaus in Berlin die deutsch-russische Konferenz Gold For Equal Rights statt. Quarteera war einer der Organisatoren dieser Konferenz, die sich der Lage der LGBT*Comuunity in Russland widmete.
Jedes Jahr findet in mehreren deutschen Städten ein Rainbow-Flashmob statt. Am 17. Mai, dem Internationalen Tag gegen Homophobie, lässt man bunte Luftballons steigen. Im Juli 2012 wurde der Quarteera-Aktivist Wanja Kilber mit dem Preis des Hamburger Prides für die Erfindung des Rainbow-Flashmobs im Jahre 2009 gezeichnet. Damals fand der Flashmob in mehr als 30 russischen Städten statt und ist heute zu einer internationalen Aktion geworden.
2020 veranstaltet Quarteera einen Oniline-CSD.[7]
Siehe auch[]
Einzelnachweise[]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 https://www.goethe.de/ins/ru/ru/kul/mag.html
- ↑ 2,0 2,1 2,2 https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/gleichberechtigung-von-homosexuellen-regenbogen-pipeline-und-papp-putin-li.18169
- ↑ https://web.archive.org/web/20140219214647/http://lgbtnet.ru/ru/content/lgbt-organizaciya-vyhod-rossiyskaya-lgbt-set-feministskaya-i-lgbt-organizaciya-gender-l
- ↑ https://lenta.ru/news/2012/02/16/berlin/
- ↑ https://newsbalt.ru/news/2012/02/16/v-berline-200-chelovek-potrebovali-otmeni/
- ↑ https://www.svoboda.org/a/24487287.html
- ↑ Auf zum CSD nach Marzahn! in queer.de