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Magnus Hirschfeld war ein Arzt und Sexualforscher, der das erste Institut für Sexualwissenschaft eröffnete, das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee gründete und sich für die Abschaffung des § 175 einsetzte. Seine Forschungen waren die Grundlage für die heutige Queer-Theorie.

Biografie[]

Nachdem er genügend Geld für die Gründung eines eigenen Instituts zusammen hatte, machte er sich ab dem 6. Juli 1919 daran, dort Menschen zu ihrer sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität zu befragen und die Ergebnisse seiner Befragungen auszuwerten, worauf wiederum seine Theorien fußten, die er immer weiter fortführte und damit Pionierarbeit leistete.

Mit dem am 15. Mai 1897 gegründeten Wissenschaftlich-humanitären Komitee setzte er sich unter anderem mit Adolf Brand und der SPD für die Abschaffung des § 175 und die Akzeptanz der LGBT*Community ein. Trotz einer Unterschriftenaktion wurde der Gesetzesänderungsvorschlag nicht angenommen. Das Komitee kämpfte weiter dafür, allerdings war die Weimarer Republik politisch bereits am Untergehen und konnte sich damit nicht mehr beschäftigen und kurz darauf kamen die Nazis an die Macht, was die Abschaffung des Paragrafen unmöglich machte und diesen im Gegenteil noch verschäfte.

Als er sich am 6. Mai 1933 im Ausland befand, kam es in Deutschland unter den Nazis zu den Bücherverbrennungen, im Zuge dessen auch sein Institut geplündert und verwüstet, und schließlich im nationalsozialistischen Kontext umfunktioniert wurde. Danach wurde kein solches Institut eröffnet.

Das zeigte ihm die drohende Gefahr, was ihn dazu veranlasste, nicht mehr in seine Heimat zurückzukehren, sondern im Exil zu bleiben. Dort führte er eine Beziehung und verstarb dort 14. Mai 1935.

Forschung[]

Hirschfeld versuchte unter anderem herauszufinden, warum Menschen homosexuell oder trans* wurden und war davon überzeugt, dass diese Eigenschaften angeboren seien. Nach seiner Theorie enthielten alle Menschen feminine und maskuline Anteile und es gäbe 81 Abstufungen dazwischen. Eine leichte Abstufung vom Männlichen wäre demnach die Homosexualität

Von Hirschfeld erfundene/geprägte Begriffe[]

  • 3. Geschlecht (fälschlicherweise für Homosexuelle)
  • Transvestit ("Jemand, der durch seine Kleidung das Geschlecht wechselt. Möglich durch einen androgynen Körper")

Ehrung[]

Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft[]

In Berlin wurde die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft gegründet, die

SchwuZ[]

Im SchwulenZentrum in Berlin gibt es einen Raum, der nach Hirschfelds Tuntennamen Tante-Magnesia-Raum benannt ist.

Der Einstein des Sex[]

Rosa von Praunheim drehte einen Film über Hirschfeld, den er "Der Einstein des Sex" nannte.

Siehe auch[]