Kevin Kühnert (* 1. Juli 1989 in West-Berlin) ist ein homosexueller[1][2][3] Politiker und seit November 2017 Bundesvorsitzer der Jusos.
Privatleben, Herkunft und Beruf[]
Kühnert stammt aus einer Beamtenfamilie: Sein Vater ist Beamter in einer Berliner Bezirksverwaltung, seine Mutter arbeitet in einem Jobcenter. 20008 machte er am Beethoven-Gymnasium in Berlin-Lankwitz, an dem er auch Schülersprecher war, sein Abitur.Anschließend absolvierte er ein Freiwilliges Soziales Jahr im Kinder- und Jugendbüro Steglitz-Zehlendorf.[4]
Ein 2009 begonnenes Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Freien Universität Berlin, in welches er sich zuvor eingeklagt hatte, brach er ab und arbeitete anschließend dreieinhalb Jahre lang in einem Callcenter.[4] Von 2014 bis 2016 arbeitete er im Abgeordentenbüro von Dilek Kalayci und seit 2016 in dem von Melanie Kühnemann. Ein 2016 begonnenes Studium der Politikwissenschaft an der Fernuniversität in Hagen ruht seit seiner Wahl zum Bundesvorsitzenden der Jusos.[4][5]
In der Jugend spielte er Handball beim VfL Lichtenrade. Er ist Fan von Tennis Borussia Berlin, Arminia Bielefeld und des FC Bayern München. Von Juni 2013 bis Mai 2017 war er Mitglied des Aufsichtsrats von Tennis Borussia Berlin. Seinen Vornamen erhielt er nach dem englischen Stürmer Kevin Keegan, von dem seine Mutter Fan ist.
Coming Out[]
Am fünften März 2018 outete Kühnert sich in einem Interview in der Zeitschrift Siegessäule erstmals öffentlich als homosexuell.[2][6][7][8]
Politischer Werdegang[]
Kühnert trat im Jahr 2005 in die SPD ein und war von 2012 bis 2015 Landesvorsitzender der Jusos in Berlin. Ab 2015 fungierte er als stellvertretender Juso-Bundesvorsitzender und war für die Themen Steuerpolitik, Rentenpolitik, Strukturpolitik, Rechtsextremismus und Migrationspolitik sowie für die Social-Media-Arbeit zuständig. Nachdem Johanna Uekermann nicht noch einmal zur Wahl angetreten war, wählte ihn der Bundeskongress in Saarbrücken im November 2017 mit 225 von 297 Stimmen zum Bundesvorsitzenden der Jusos. Am 22. November 2019 wurde Kühnert in Schwerin auf zwei weitere Jahre im Amt bestätigt. Er erhielt 264 von 298 abgegebenen Stimmen. Gleichzeitig kündigte Kühnert an, nach Ende dieser Amtszeit 2021 nicht mehr für das Amt des Juso-Bundesvorsitzenden zu kandidieren.
Kommunalpolitisch ist Kühnert seit 2016 als Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg aktiv.
Einzelnachweise[]
- ↑ SPDqueer stellt sich hinter Kevin Kühnert in queer.de
- ↑ 2,0 2,1 Kevin Kühnert spricht erstmals über sein Schwulsein in queer.de
- ↑ Karambolage vom 1. Dezember 2019
- ↑ 4,0 4,1 4,2 www.jungundnaiv.de
- ↑ taz.de
- ↑ https://www.siegessaeule.de/no_cache/newscomments/article/3774-juso-chef-kevin-kuehnert-wowereits-aussage-ich-bin-schwul-und-das-ist-gut-so-war-fuer-mic.html
- ↑ https://www.welt.de/vermischtes/article174247520/Juso-Chef-Kevin-Kuehnert-spricht-erstmals-ueber-seine-Homosexualitaet.html
- ↑ https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/kevin-kuehnert-antwortet-auf-reaktion-zu-seinem-coming-out-15483617.html