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Die International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association (kurz: ILGA) ist der weltweite Dachverband verschiedener LGBT*Organisationen.

Ziele und Aufgaben[]

Die im Jahr 1978 gegründete Organisation versteht sich als die einzige internationale gemeinnützige Nichtregierungsorganisation, die sich für die Gleichberechtigung von queeren Menschen engagiert und für die Befreiung von den an diesen Menschen verübten Menschenrechtsverletzungen und Diskriminierungen. Der Status als Nichtregierungsorganisation erscheint jedoch zweifelhaft, da z.B. ILGA-Europe, der europäische Regionalverband der Organisation, zu über 70% aus öffentlichen Haushalten (nämlich von der Europäischen Kommission und der niederländischen Regierung) finanziert wird.

Der Verband übernimmt die Koordination von z.B. internationalen Kampagnen, wirkt als Dachverband ihrer Mitgliederorganisationen und vermittelt zwischen diesen. Außerdem vertritt sie diese und deren Mitglieder u.a. vor internationalen Organisationen und Regierungen.

Die ILGA arbeitet eng mit Verbündeten, wie internationalen Menschenrechts- und Gewerkschaftsorganisationen, zusammen.

Mit Hilfe der im Vereinigten Königreich beheimateten Sigrid-Rausing-Stiftung (Tetra-Pak-Erbin und Mäzenin) werden seit 2003 weitere Aktivitäten finanziert, darunter vor allem auch Projekte außerhalb der EU in Osteuropa und Trans*-Projekte.

Auf der 24. ILGA-Weltkonferenz, welche 2008 in Wien stattfand, wurde der Name der Organisation um Bisexual, Trans and Intersex erweitert.

Struktur[]

Vollmitglieder der ILGA sind gemeinnützige lokale und nationale LGBT*Organisationen. Auch LGBT*Gruppierungen, die Teil einer Nicht-LGBT*Organisation sind, erhalten diesen Status. Natürliche Personen werden als Einzelmitglieder geführt. Andere Organisationen, darunter ganze Städte, sind assoziierte Mitglieder.

2007 hat die ILGA mehr als 560 Mitgliedsorganisationen aus 90 verschiedenen Ländern auf allen Kontinenten. Aus Europa sind es über 200 Organisationen. Das höchste Beschlussgremium ist die Weltkonferenz, die mindestens alle zwei Jahre stattfindet. Hier wird unter anderem über Mitgliederneuaufnahmen entschieden und das Generalsekretariat gewählt.

Das "ILGA Executive Board" besteht aus dem Generalsekretariat und den Regionalsekretariaten, die jeweils mit einer Frau und einem Mann besetzt werden, sowie einer Vertreterin des Frauensekretariats und einer Person aus dem Transsekretariat. Die Generalsekretärin der ILGA ist seit 2008 Gloria Careaga Pérez (Mexiko). Der Generalsekretär ist seit August 2013 Azusa Yamashita (Japan).

Seit Dezember 1996 gibt es regionale Sektionen, die sich meist an den Kontinenten und anderen internationalen Zusammenschlüssen orientieren.

Die Regional-Repräsentanten werden entweder während einer Regionalkonferenz oder auf der Weltkonferenz gewählt.

Aktuelle regionale Repräsentanten:

  • Pan Africa ILGA: Monica Tabengwa (Botswana) und Yahia Zaidi (Algerien)
  • ILGA-Oceania: Corey Irlam (Australien) und Ymania Brown-Gabriel (Samoa)
  • ILGA-Asia: Kaona Saowakun „Toh“ (Thailand) und Dan-Dan „Dana“ Zhang (China)
  • ILGA-Europe: Maria Sjödin (Schweden) und Martin K.I. Christensen (Dänemark)
  • ILGA-LAC (Latin America and the Caribbean): Josefina Valencia Toledano (Mexiko) und Beto de Jesus (Brasilien)
  • ILGA-North America: Haven Herrin (USA) und Stephen Seaborn (Kanada)

Die größte Neuerung bei der Weltkonferenz 2006 in Genf war die Einrichtung des trans*Sekretariats, das von Belissa Andía Pérez repräsentiert wird und von ihr auch maßgeblich durchgesetzt wurde.

Bestimmte Mitgliedsorganisationen werden für spezielle Themen-Sekretariate gewählt:

  • Frauensekretariat: RFSL (Riksförbundet för sexuellt likaberättigande, Schweden)
  • Transgendersekretariat: Instituto Runa (Peru)

Seit 2009 gibt es die Position eines fest angestellten Executive Director, um die Aktivitäten der Mitgliedsorganisationen besser koordinieren zu können. Seit 2013 hat Renato Sabbadini diese Position inne.